Am Sonntag fand der letzte Frühschoppen der Bürger- und Umweltliste Altdorf Huberwirt in Gstaudach statt. Hierzu konnte der Vorsitzende Martin Witzko rund 100 Interessierte begrüßen. Nach der Vorstellung der Listenkandidaten stellte Bürgermeisterkandidat Sebastian Stanglmaier anschließend seine Ziele und Visionen für die Marktgemeinde dar. Das Fazit: Viele ungelöste Probleme erfordern einen politischen Neustart. Altdorf braucht dazu wieder eine Führungsperson die Herausforderungen angeht und die Marktgemeinde gestaltet. Für die musikalische Umrahmung des Frühschoppens sorgte Robert Hobmeier an der Mundharmonika.

Zu Beginn der Veranstaltung stellten sich die 24 Listenkandidatinnen und -kandidaten vor. Für diese war eine zentrale Motivation die Chance auf einen Neubeginn mit Bürgermeisterkandidat Sebastian Stanglmaier. Mehrfach wurde der fehlende Gestaltungswille im Rathaus angesprochen.

Im Anschluss stellte sich Bürgermeisterkandidat Sebastian Stanglmaier vor: Als gebürtiger Altdorfer wuchs er mit zwei Geschwistern auf dem landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern auf. Nach der Fachhochschulreife in Landshut studierte er an der Fakultät Landschaftsarchitektur der Hochschule Weihenstephan. Seine Leistungen im Studium wurden durch zwei Stipendien gewürdigt. Seit rund sieben Jahren ist er im Bereich Ausschreibung, Vergabe und Bauleitung von Freianlagen in einem Landshuter Planungsbüro tätig. Dabei konnte er sowohl bautechnische als auch planungsrechtliche Erfahrungen bei öffentlichen Bauvorhaben im Landkreis sammeln. Mit diesem beruflichen Hintergrund biete er gute fachliche Voraussetzungen für das Amt des Bürgermeisters an. Zudem habe er als Marktgemeinderat, Fraktionsprecher der BUL und 3. Bürgermeister in den letzten sechs Jahren Einblicke in die Kommunalpolitik erhalten.

Mit Blick auf das Wahlprogramm griff Stanglmaier wichtige Punkte heraus: So sei die Fertigstellung des Hochwasserschutzes in Altdorf und Eugenbach unmittelbar mit der Schaffung neuen Wohnraums verbunden. "Der Bürgermeister muss hier als Schnittstelle zwischen Wasserwirtschaftsamt und Anwohner aktiv für Fortschritte sorgen", so Stanglmaier. Nur so könne innerorts nachverdichtet und ein spürbarer Beitrag zur Wohnungsnot geleistet werden: "Unsere Potientiale für neuen Wohnraum liegen innerorts. Diese müssen wir stärker nutzen."

Die Personalstreitigkeiten innerhalb des Rathauses werden eine zentrale Herausforderung für den künftigen Bürgermeister sein. Seit nunmehr drei Jahren werden Gerichtsprozesse zwischen Personalrat und Verwaltungsspitze geführt. "Ich möchte die Schuld dafür nicht einer Seite zuschieben. Fakt ist jedoch, dass der Bürgermeister als oberster Dienstherr maßgeblich zur Befriedung beitragen kann und muss."

Eine weitere Baustelle, die seit Oktober 2018 ungelöst ist, seien die Wärmeversorgung am Angerweg und am Aicher Feld. "Die Ölheizungen mit einem katastrophalen Wirkungsgrad verursachen jährlich Defizite im fünfstelligen Bereich und eine Lösung ist nicht absehbar", so Stanglmaier. Mit regionalen Partnern muss hier ein Weg gefunden werden.

Bei der Grundschulsanierung sei man dank des Planerteams auf einem guten Weg. "Allerdings haben wir dabei die Chance vertan eine nachhaltige Wärmeversorgung für die kommunalen Gebäude aufzubauen," so Stanglmaier. Eine Hackschnitzelheizung am Bauhofgelände hätte die Chance geboten Feuerwehr, Bauhof, Sportzentrum, Grundschule, Rathaus und Bürgersaal umweltfreundlich zu beheizen. "Furth hat es bereits in den 90ern vorgemacht", zeigte sich Stanglmaier überzeugt.

Als "Juwel" des Marktes bezeichnete Stanglmaier das Ziegeleigelände. Hier gebe es ein großes Potiential für eine vielfältige kulturelle Nutzung für die Bürger. Mit Verweis auf die begrenzten finanziellen Mittel wolle sich leider niemand Gedanken machen, wie man dieses nutzen könnte. "Ein gemeinsam erarbeitetes Rahmenkonzept würde aber die schrittweise Umsetzung kleiner Bausteine über Jahre hinweg erlauben. Am Ende entsteht so ein schlüssiges Ganzes" so Stanglmaier. Das sollte mit dem neuen Marktgemeinderat angegangen werden.

Weitere Aufgabenfelder sieht er in der dringend nötigen Bürgerbeteiligung und der Einbeziehung der Marktgemeinderäte in Entscheidungsprozesse.

"Altdorf muss mit Blick auf künftige Herausforderungen wieder aktiv gestaltet werden. Jetzt ist die Zeit für einen Neustart!", so Stanglmaier abschließend.