Am 22.05.2023 fand im Altdorfer Pfarrsaal ein Vortrag mit dem Thema "Plastik - umweltschädlich oder doch nicht?" statt. Der Vortrag wurde durch Johannes Straßer (rechts) von der Bürger- und Umweltliste Altdorf und Sandra Haller (links) von der Bund Naturschutz Ortsgruppe Altdorf organisiert. Der Vortragende Stefan Schiessl (mittig), seines Zeichens Wissenschaftler am Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, kam schnell zum Punkt: Plastik, dass am Ende seiner Lebensdauer in der Umwelt landet, ist sehr wohl umweltschädlich.

Besonders kritisch sind hier Plastikprodukte mit sehr geringer Nutzungsdauer, vor allem Verpackungen. Andererseits werden in Deutschland etwa 60% des Verpackungsmülls recycled. Dies passiert hauptsächlich über den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne. Da Plastik nicht gleich Plastik ist, werden alle gelben Säcke vor der weiteren Verwertung automatisiert sortiert. Als Verbraucher kann man an dieser Stelle die Recyclingquote verbessern indem man zum Beispiel die Deckel von Joghurtbechern oder Schampooflaschen komplett abzieht oder abschraubt. Dies hilft, da die verschiedenen Teile aus unterschiedlichen Kunststoffen bestehen und nicht zusammen, sondern nur einzeln, recycled werden können.

Nutzt man nun Plastikverpackungen um schnell verderbliche Waren wie zum Beispiel Himbeeren zu schützen und damit den Anteil der weggeworfenen Lebensmittel zu reduzieren, kann sich dies positiv auf die Umweltbilanz auswirken solange die Verpackungen am Schluss ordnungsgemäß entsorgt werden. Auch bei Waren die sehr weite Reisen zurücklegen, beispielsweise Oliven aus Griechenland, kann die Gewichtsersparnis einer Plastikverpackung im Vergleich zu einem Schraubglas die Umweltbilanz verbessern. Bei Leitungswasser sind Glasflaschen im Vorteil, solange das Wasser von regionalen Quellen stammt. Der Königsweg in Deutschland ist jedoch das Trinken von Leitungswasser, denn die umweltfreundlichste Verpackung ist immer noch die, die gar nicht erst produziert wird.